Simul autem cepit intellegentiam vel notionem potius, quam appellant nnoian illi, viditque rerum agendarum ordinem et, ut ita dicam, concordiam, multo eam pluris aestimavit quam omnia illa, quae prima dilexerat, atque ita cognitione et ratione collegit, ut statueret in eo collocatum summum illud hominis per se laudandum et expetendum bonum, quod cum positum sit in eo, quod molog an stoici, nos appellemus convenientiam, si placet, cum igitur in eo sit id bonum, quo omnia referenda sint, honeste facta ipsumque honestum, quod solum in bonis ducitur, quamquam post oritur, tamen id solum vi sua et dignitate expetendum est; eorum autem, quae sunt prima naturae, propter se nihil est expetendum.
von janis.q am 11.07.2016
Gleichzeitig jedoch, als er das Verständnis oder vielmehr die Vorstellung erfasste, die sie Ennoia nennen, und die Ordnung der zu vollbringenden Dinge sowie deren Harmonie erkannte, bewertete er dies weit höher als all jene Dinge, die er zunächst geliebt hatte. So gelangte er durch Erkenntnis und Vernunft zu dem Schluss, dass in diesem das höchste, an sich lobenswerte und erstrebenswerte Gut des Menschen liegt, welches, da es in dem platziert ist, was die Stoiker Homologia nennen, wir – wenn es beliebt – Konvenienz nennen wollen. Da also in diesem jenes Gut existiert, auf das alle Dinge bezogen werden müssen, nämlich ehrenhaftes Handeln und die Ehrenhaftigkeit selbst, die allein unter den Gütern betrachtet wird, obwohl sie erst später entsteht, ist sie dennoch allein aufgrund ihrer eigenen Kraft und Würde erstrebenswert; von den Dingen, die in der Natur an erster Stelle stehen, ist nichts um seiner selbst willen erstrebenswert.
von mica82 am 02.04.2015
Indessen, als er dazu kam, das zu verstehen, was wir das Konzept der Dinge nennen könnten (was sie ennoia nennen), und sah, wie Handlungen geordnet und harmonisiert werden können, schätzte er dies weit mehr als alles, was er ursprünglich geliebt hatte. Durch Erkenntnis und Vernunft schloss er, dass hier das höchste Gut für Menschen zu finden sei - etwas Lobenswertes und an sich Erstrebenswertes. Dieses höchste Gut liegt in dem, was die Stoiker Harmonie (oder Übereinstimmung, wenn man so will) nennen. Da dies der Ort ist, an dem das Gut zu finden ist, auf das alles andere ausgerichtet sein sollte - einschließlich rechter Handlungen und der Rechtschaffenheit selbst, die allein unter den wahren Gütern zählt - ist es das Einzige, was wirklich um seiner eigenen Kraft und seines Wertes willen verfolgenswert ist, auch wenn wir es erst später im Leben entdecken. Was die Dinge betrifft, die uns die Natur zuerst gibt, so ist keines von ihnen um seiner selbst willen verfolgungswürdig.