Otho, quamquam turbidis rebus et diversis militum animis, cum optimus quisque remedium praesentis licentiae posceret, vulgus et plures seditionibus et ambitioso imperio laeti per turbas et raptus facilius ad civile bellum impellerentur, simul reputans non posse principatum scelere quaesitum subita modestia et prisca gravitate retineri, sed discrimine urbis et periculo senatus anxius, postremo ita disseruit: neque ut adfectus vestros in amorem mei accenderem, commilitones, neque ut animum ad virtutem cohortarer utraque enim egregie supersunt , sed veni postulaturus a vobis temperamentum vestrae fortitudinis et erga me modum caritatis.
von helene.99 am 20.05.2016
Während die Situation chaotisch war und die Soldaten unterschiedlich gesinnt waren - mit den Besten unter ihnen, die Maßnahmen gegen die herrschende Gesetzlosigkeit forderten, während die Mehrheit, die Rebellion und die Verheißung der Macht genoss, durch Gewalt und Plünderungen leichter in einen Bürgerkrieg getrieben werden konnte - erkannte Otho, dass eine unrechtmäßig errungene Macht nicht plötzlich durch Bescheidenheit und Traditionalität bewahrt werden konnte. Besorgt um die Krise der Stadt und die Gefahr für den Senat, wandte er sich schließlich an sie: Meine Kameraden, ich bin nicht hier, um Eure Zuneigung zu gewinnen oder Eure Tapferkeit anzuspornen - davon habt Ihr bereits mehr als genug - sondern um Euch zu bitten, Eure Stärke zu zügeln und Eure Treue zu mir in angemessenen Grenzen zu halten.
von can.94 am 11.07.2017
Otho, obwohl in turbulenten Umständen und bei unterschiedlichen Geisteshaltungen der Soldaten, als alle besten Männer ein Heilmittel für die gegenwärtige Zügellosigkeit forderten, während die Menge und die Zahlreicheren, erfreut über Aufruhr und machthungrige Herrschaft, leichter durch Chaos und Plünderung in einen Bürgerkrieg getrieben werden könnten, dabei gleichzeitig bedenkend, dass eine durch Verbrechen erlangte Herrschaft nicht durch plötzliche Mäßigung und alte Würde aufrechterhalten werden kann, aber besorgt um die Krise der Stadt und die Gefahr für den Senat, sprach er schließlich also: Weder um eure Gefühle in Liebe zu mir zu entflammen, Kameraden, noch um euren Geist zur Tugend anzuspornen - denn beides ist reichlich vorhanden - sondern ich bin gekommen, um von euch Mäßigung eurer Tapferkeit und Maß in eurer Zuneigung zu mir zu erbitten.