Eheu fugaces, postume, postume, labuntur anni nec pietas moram rugis et instanti senectae adferet indomitaeque morti, non, si trecenis quotquot eunt dies, amice, places inlacrimabilem plutona tauris, qui ter amplum geryonen tityonque tristi compescit unda, scilicet omnibus quicumque terrae munere uescimur enauiganda, siue reges siue inopes erimus coloni.
von Leonidas am 08.09.2016
Quintus Horatii Flacci Carmina
Liber secundus
Hor.c.2,14 : an Postumus
Ach wie flüchtig, Postumus,
Entgleiten die Jahre; Redlichkeit nützt nichts
Gegen die Falten der Haut, und das anstehende Greisentum,
Und den unbezwingbaren Tod.
Nicht wenn mit dreißig Stieren
- täglich, auf wieviel Tage auch immer –
Du besänftigtest den, der keine Tränen kennt, Pluto,
des' dreifach traurige Gestalt den Geryon gefangen hält, und Tityon,
Dort unten in den Wellen, die jeder zu befahren hat,
Des Amts es war, von Erde sich zu nähren,
Sei König er gewesen oder
Machtlos wie ein Siedlungsbauer.
Vergeblich bergen wir uns vor dem Wüten des Mars,
den wild gebrochenen Fluten des Hadria,
Vergeblich fürchten wir für unseren Körper
die schädlichen Winde des Herbstes:
Bald müssen wir doch glanzlos am trägen Fluss
Den Cocytos schleichen sehen
Und die verhasste Brut des Danaus,
den Sissyphus, zu ew‘ger Arbeit verdammt.
Verlassen musst Du Deine Scholle, und Dein Haus,
und Dein gefälliges Weib, und keiner der von Dir gehegten
Bäume, die Du auf kurz zu eigen hattest,
wird folgen Dir, nur die hässliche Zypresse.
Dann trinkt ein würdigerer Erbe Deinen Krug
Den Du gehütet hast mit hundert Schlössern,
Und netzt mit unvermischtem Wein den Boden
Den besser nicht des Oberpriesters Tafel hatte.
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